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Theater an der Sihl
Samstag, 26.08.2000
Sonntag, 27.08.2000


Eine Auseinandersetzung über das Theater im Umfeld des Marktdenkens in der gegenwärtigen Gesellschaft

Der Markt hat, so scheint es, die Priorität noch vor der Politik übernommen. Nur wer sich auf dem Markt zu behaupten vermag, wird überleben. Theater ist, wie jede Kunst, auf den Zuschauer, die Öffentlichkeit wie auch auf spezifische Formen der Förderung angewiesen. Es ist also immer schon mit dem Markt verknüpft. Ist der Markt gerecht? Wird er sich selbst korrigieren? Ist der Markt der Platzhalter der Freiheit? Oder wird das Marktdenken zu einer Art Zwangssystem, einem Netz, das sich beständig weiter zusammenzieht und die Gesellschaft, aber auch die Kunst und das Theater stranguliert? Referate des niederländischen Philosophen Willem van Reijen sowie des russischen Kulturministers Michail Swidkoi und Adolf Dresen (Deutschland) und vier Podiumsgespräche mit TheatermacherInnen, JournalistInnen, TheaterveranstalterInnen und PhilosophInnen versuchen Ausblicke freizugeben auf ein Theater und eine Gesellschaft, die nicht primär auf den Markt, sondern auf den Sinn hin konzipiert sind.

Sa 26. August:
11.15–12.30 Michail Swidkoi, Kulturminister der russsichen Föderation. Gedanken zu Kultur und Gesellschaft. Anschliessend Diskussion
12.30–14.00 Pause/Mittagessen
14.00–15.30 Podium 1: «Leiden am Markt – Markt als Chance? Das Theater in Osteuropa im Umbruch»
15.30–16.00 Pause 16.00–17.30 Podium 2: «Der Osten als Markt – Kulturaustausch zwischen West und Ost»
23.00 Nocturne im Filmpodium: «Bure Baruta» (Das Pulverfass), Frankreich, Jugoslawien, Griechenland, 1998. Regie: Goran Paskaljevic

So 27. August
10.00–11.00 Referat Prof. Dr. W. L. van Reijen (NL): «Kunst zwischen Preis und Wert – über die gesellschaftliche Bedeutung der Kunst bei Heidegger und Benjamin». Willem van Reijen studierte Phisosophie, Psychologie, Pädagogik und Germanistik in Löwen (Belgien) und Freiburg/BR. Ab 1985 Lehrstuhl für politische Philosophie an der Universität Utrecht. Letzte Buchveröffentlichung: (Herausgeber) «Ruinen des Denkens. Denken in Ruinen», Frankfurt/a.M. 1996.Anschliessend Diskussion.

11.15-11.45 Pause
11.45–13.00 Referat Adolf Dresen (D): «Zerstört der Markt die Kunst?» Adolf Dresen war lange Zeit einer der massgebenden Regisseure der DDR, arbeite seit der Wende in allen Teilen Deutschlands und besteht in seinen Inszenierungen und Publikationen auf der gesellschaftlichen und politischen Verantwortung des Theaters. Anschliessend Diskussion.

13.00–14.30 Pause/Mitagessen 14.30–16.30 Podium 3: «Marktdenken und Ästhetik – Konsequenzen des Marktes für die Theaterarbeit»
16.30–17.00 Pause 17.00–18.30 Podium 4: «Schule und Markt – Für wen bilden Schauspielschulen aus?»

Programmänderungen vorbehalten.
Achtung: Der im Programmheft angekündigte Vortrag von Peter Sellars musste aus dispositionellen Gründen von ihm leider abgesagt werden.

An den Podien nehmen teil: Stefan Bachmann, Regisseur und Schauspieldirektor Theater Basel Ivica Buljan, Regisseur und künstlerischer Leiter des Kroatischen Nationaltheaters Split Dejan Dukowski, Autor Makedonien Sandrine Fabbri, Journalistin Bernard Fleury, Festival Passage, Nancy Wolfram Frank, Regisseur In situ, Chur Barbara Frey, Regisseurin Franz Kasperski, Regisseur und Lehrer Hochschule für Musik und Theater, Bern Renate Klett, Journalistin und Festivalleiterin Prof. Dr. Peter Knöpfel, Politikwissenschaftler, Lausanne Markus Luchsinger, Festivalleiter Zürcher Theater Spektakel Krystian Lupa, Regisseur, Polen Daniel Mouthon, Musiker, Musikpädagoge Tobi Müller, Journalist, Zürich Dino Mustafic, Festival MES Sarajewo Vlad Radescu, Schauspieler, Bukarest Simone Meier, Journalistin Elena Sarajavanova, Theaterwissenschaftlerin Peter Schwarz, Rektor Hochschule für Gestaltung und Mitarbeiterin des bulgarischen Kulturministeriums Studierende der Hochschule für Musik und Theater, Zürich Reinhard Stumm, Theaterkritiker Michail Swidkoi, Kulturminister der russischen Föderation Tomaz Toporisic, Regisseur Gordana Vnuk, Eurokaz Festival, Zagreb, ab 2001 Intendantin auf Kampnagel Hamburg Kalina Wagenstein, Leiterin Antenne Sofia, Pro Helvetia und andere

Die Beiträge werden simultan ins Englische, Deutsche und Französische übersetzt.

Eine Veranstaltung von: VTS - Vereinigte Theaterschaffende der Schweiz, Hochschule für Musik und Theater Zürich und Zürcher Theater Spektakel. Mit Untersützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten. Wir Danken im Weiteren dem Migros Kulturprozent und der Alexander Stifung für ihre Beiträge und dem Filmpodium der Stadt Zürich für die angenehme Zusammenarbeit.

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