Eine Auseinandersetzung über das Theater im Umfeld des Marktdenkens in der gegenwärtigen Gesellschaft
Der Markt hat, so scheint es, die Priorität noch vor der Politik übernommen. Nur wer sich auf dem Markt zu behaupten vermag, wird überleben. Theater ist, wie jede Kunst, auf den Zuschauer, die Öffentlichkeit wie auch auf spezifische Formen der Förderung angewiesen. Es ist also immer schon mit dem Markt verknüpft. Ist der Markt gerecht? Wird er sich selbst korrigieren? Ist der Markt der Platzhalter der Freiheit? Oder wird das Marktdenken zu einer Art Zwangssystem, einem Netz, das sich beständig weiter zusammenzieht und die Gesellschaft, aber auch die Kunst und das Theater stranguliert? Referate des niederländischen Philosophen Willem van Reijen sowie des russischen Kulturministers Michail Swidkoi und Adolf Dresen (Deutschland) und vier Podiumsgespräche mit TheatermacherInnen, JournalistInnen, TheaterveranstalterInnen und PhilosophInnen versuchen Ausblicke freizugeben auf ein Theater und eine Gesellschaft, die nicht primär auf den Markt, sondern auf den Sinn hin konzipiert sind.
Sa 26. August:
11.15–12.30 Michail Swidkoi, Kulturminister der russsichen Föderation. Gedanken zu Kultur und Gesellschaft.
Anschliessend Diskussion
12.30–14.00 Pause/Mittagessen
14.00–15.30 Podium 1: «Leiden am Markt – Markt als Chance? Das Theater in Osteuropa im Umbruch»
15.30–16.00 Pause
16.00–17.30 Podium 2: «Der Osten als Markt – Kulturaustausch zwischen West und Ost»
23.00 Nocturne im Filmpodium: «Bure Baruta» (Das Pulverfass), Frankreich, Jugoslawien, Griechenland, 1998. Regie: Goran Paskaljevic
So 27. August
10.00–11.00 Referat Prof. Dr. W. L. van Reijen (NL): «Kunst zwischen Preis und Wert – über die gesellschaftliche Bedeutung der Kunst bei Heidegger und Benjamin».
Willem van Reijen studierte Phisosophie, Psychologie, Pädagogik und Germanistik in Löwen (Belgien) und Freiburg/BR. Ab 1985 Lehrstuhl für politische Philosophie an der Universität Utrecht. Letzte Buchveröffentlichung: (Herausgeber) «Ruinen des Denkens. Denken in Ruinen», Frankfurt/a.M. 1996.Anschliessend Diskussion.
11.15-11.45 Pause
11.45–13.00 Referat Adolf Dresen (D): «Zerstört der Markt die Kunst?»
Adolf Dresen war lange Zeit einer der massgebenden Regisseure der DDR, arbeite seit der Wende in allen Teilen Deutschlands und besteht in seinen Inszenierungen und Publikationen auf der gesellschaftlichen und politischen Verantwortung des Theaters.
Anschliessend Diskussion.
13.00–14.30 Pause/Mitagessen
14.30–16.30 Podium 3: «Marktdenken und Ästhetik – Konsequenzen des Marktes für die Theaterarbeit»
16.30–17.00 Pause
17.00–18.30 Podium 4: «Schule und Markt – Für wen bilden Schauspielschulen aus?»
Programmänderungen vorbehalten.
Achtung: Der im Programmheft angekündigte Vortrag von Peter Sellars musste aus dispositionellen Gründen von ihm leider abgesagt werden.
An den Podien nehmen teil:
Stefan Bachmann, Regisseur und Schauspieldirektor Theater Basel
Ivica Buljan, Regisseur und künstlerischer Leiter des Kroatischen Nationaltheaters Split
Dejan Dukowski, Autor Makedonien
Sandrine Fabbri, Journalistin
Bernard Fleury, Festival Passage, Nancy
Wolfram Frank, Regisseur In situ, Chur
Barbara Frey, Regisseurin
Franz Kasperski, Regisseur und Lehrer Hochschule für Musik und Theater, Bern
Renate Klett, Journalistin und Festivalleiterin
Prof. Dr. Peter Knöpfel, Politikwissenschaftler, Lausanne
Markus Luchsinger, Festivalleiter Zürcher Theater Spektakel
Krystian Lupa, Regisseur, Polen
Daniel Mouthon, Musiker, Musikpädagoge
Tobi Müller, Journalist, Zürich
Dino Mustafic, Festival MES Sarajewo
Vlad Radescu, Schauspieler, Bukarest
Simone Meier, Journalistin
Elena Sarajavanova, Theaterwissenschaftlerin
Peter Schwarz, Rektor Hochschule für Gestaltung und Mitarbeiterin des bulgarischen Kulturministeriums
Studierende der Hochschule für Musik und Theater, Zürich
Reinhard Stumm, Theaterkritiker
Michail Swidkoi, Kulturminister der russischen Föderation
Tomaz Toporisic, Regisseur
Gordana Vnuk, Eurokaz Festival, Zagreb, ab 2001 Intendantin auf Kampnagel Hamburg
Kalina Wagenstein, Leiterin Antenne Sofia, Pro Helvetia
und andere
Die Beiträge werden simultan ins Englische, Deutsche und Französische übersetzt.
Eine Veranstaltung von: VTS - Vereinigte Theaterschaffende der Schweiz, Hochschule für Musik und Theater Zürich und Zürcher Theater Spektakel. Mit Untersützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten. Wir Danken im Weiteren dem Migros Kulturprozent und der Alexander Stifung für ihre Beiträge und dem Filmpodium der Stadt Zürich für die angenehme Zusammenarbeit.
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