Bildbeschreibung. Koproduktion. Premiere
«Es gibt zu wenig Frauenrollen für das Theater! Und jene, die es gibt, sind fade Opferlämmerrollen», konstatierte das junge Theater 400asa und setzte flugs eine Reihe «Böse Frauen» aufs Programm. Nach «Vier Frauen», das im Juni am Berner Theatertreffen uraufgeführt wurde, haben sich die beiden treibenden Kräfte hinter 400asa, Autor Lukas Bärfuss und Regisseur Samuel Schwarz, als zweites Projekt der «bösen Frau» Medea angenommen. Inspirationsquelle waren Fassungen von Euripides bis Anouilh, massgebend war aber eine Filmversion von 1989 des Dänen Lars van Trier, dessen Vorgaben für das Filmemachen («Dogma 95») schon die Inszenierung der «Italienischen Nacht» (ebenfalls am Theater Spektakel zu sehen) wesentlich prägte. Das radikale Regiekonzept von asa400 wird in der «Medeää», die am Theater Spektakel als Premiere gezeigt wird, weitergeführt: Diesmal wird jedoch nicht der Text gelesen, sondern der Film, Einstellung für Einstellung, beschrieben. Die Filmdialoge werden so gesprochen, wie Dänisch ab Lautsprecher tönt. Auch in dieser Arbeit folgen die innovativen Theatermacher konsequent ihrem Bekenntnis: «Das Formale beschreiben, um an den Inhalt heranzukommen.»
Deutsch und dänisch gesprochen
Nominiert für den ZKB-Förderpreis 2000
Koproduktion: Wiener Festwochen und Zürcher Theater Spektakel.
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