Von Ödön von Horváth
Den Ruf, eine der interessantesten und innovativsten jungen Theatergruppen der Schweiz zu sein, haben 400asa mit ihrer Inszenierung von Ödön von Horvaths «Italienischer Nacht» erlangt. Die Produktion war die erste konkrete Umsetzung ihres programmatischen Manifests «Bekenntnis 99», das sie in Anlehnung an die Dogma-Filmer um den Dänen Lars von Trier für ihre Theaterarbeit formulierten: «Alle SchauspielerInnen befinden sich immer auf der Bühne», heisst es da unter anderem, und: «Requisiten sind unnötig. Das Textbuch stellt alles dar» und «Der Text wird gelesen, nie gespielt». Also lassen Samuel Schwarz (Regie) und Lukas Bärfuss (Dramaturgie) die 19 Schauspielerinnen um einen Tisch sitzen und Horvaths Text über die politischen Querelen innerhalb der Linken während der Weimarer Republik vorlesen von A bis Z, inklusive aller Regieanweisungen. Der Bruch mit dem Illusionstheater und die gewollte Distanz zwischen Buch und Bühne, Bühne und Publikum, erweist sich als äusserst fruchtbar und spannungsvoll. «Zwischen Papiergeraschel, Chorgeflüster und Partylöwengehabe... wächst ein Spiel, oft faszinierender als viele, die eins sein wollten», schrieb die «NZZ».
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